Zusätzliche Toiletten und Duschen
Die beiden Schlafsäle waren ursprünglich für jeweils 24 Lernende mit ausreichend Toiletten und Duschen geplant. Der Wunsch der Schule war es, so vielen Schülern wie möglich ein Bett zur Verfügung stellen zu können, weshalb wir beim Bau der Schlafsäle beschlossen, nur 2 Toiletten und 2 Duschen pro Schlafsaal zu bauen, um einen zusätzlichen Raum mit 4 Betten zu schaffen und die Schüler die Toiletten bei den Klassenräumen benutzen zu lassen.
Dies wurde von der Schulbehörde zu Recht kritisiert, weshalb im Mai und Juli ein zusätzliches Toiletten-/Duschgebäude direkt neben den beiden Schlafsälen mit je zwei Toiletten und zwei Duschen gebaut wurde. Damit stehen den Mädchen und Jungen nun jeweils vier Toiletten und vier Duschen zur Verfügung.
Ernährungsprogramm
Im Ernährungsprogramm konnten wir dank Ihrer Spende grosse Fortschritte machen. Im Mai begann der Bau der Fischzuchtanlage mit dem manuellen Aushub der drei Fischzuchtbecken. Im Juni und Juli wurden die Becken eingerichtet und die ersten Fingerlinge eingesetzt. Erste Schwierigkeiten mit der Sauerstoffzirkulation konnten durch den Wissensaustausch mit einer befreundeten Fischzüchterin behoben werden. Die Fischzucht gedeiht. Das Kaninchengehege mit Innen- und Aussenbereich wurde ab August gebaut und im September zogen die neuen Bewohner ein. Sie scheinen sich wohl zu fühlen, denn es gibt bereits Nachwuchs. Seit Juni 2021 gibt es ausserdem einen Kühlschrank, der mit Solarstrom betrieben wird. So können Hühner, Fische und Kaninchen gekühlt gelagert werden.
Solarstrom für Mensa, Küche und Schlafsäle
Um die Qualität des Schul- und Wohnkomplexes auf einen zeitgemässen Standard zu bringen, wurde die Installation einer netzunabhängigen Solaranlage angestrebt. Für die Schulräume gibt es bereits eine kleine Solaranlage. Diese Solaranlage wird – ebenso wie die Solarpumpe – unabhängig betrieben, damit bei einem Ausfall oder bei Wartungsarbeiten nicht das ganze System betroffen ist. Dies ist aufgrund der unterschiedlichen Lebensdauer der drei Anlagen auch bei einem späteren Austausch von Vorteil. Wie geplant wurden die Anlagen im Februar 2022 durch die Firma Timbuktu Zambia Ltd. installiert,
Hinzu kam die Elektroinstallation mit Licht und Steckdosen in Speisesaal, Küche und Schlafräumen. Die Installationen konnten Mitte März 2022 abgenommen werden, ohne die Feststellung jeglicher Mängel. Die Installationen sind sauber ausgeführt. Bei der Begehung wurde festgestellt, dass die Solarwasserpumpe nicht funktioniert. Der Austausch der Pumpe wurde umgehend veranlasst. Die defekte Pumpe wurde repariert und dient als Ersatzteil.
Die Grösse der Schule und die Bedeutung von hygienisch einwandfreiem Wasser für die Schule würden ein zweites Bohrloch mit Solarpumpe rechtfertigen, da bei Ausfall der einzigen Wasserpumpe die gesamte Schule ohne Wasser ist. Schüler und Lehrer können sich dann nur in der Natur waschen und es gibt kein Wasser in Trinkwasserqualität.
Solarstrom für Lehrerhäuser
Die Installation der Solaranlage für den Speisesaal, die Küche und die Schlafsäle war ursprünglich für das zweite Halbjahr 2021 geplant. Der Grund dafür war, dass wir Sponsoren gesucht haben, um die Solaranlage für die Lehrerhäuser zu finanzieren. Dies hätte die Gesamtkosten reduziert, da das Material für beide Anlagen in einem Transport geliefert worden wäre und die Reisekosten des Installationsteams auf beide Anlagen hätten verteilt werden können. Leider waren unsere Bemühungen um eine zusätzliche Finanzierung nicht von Erfolg gekrönt. Wir haben uns bei anderen ähnlichen Organisationen wie Red Rhino erkundigt und erfahren, dass die Corona-Krise auch Auswirkungen auf die Mittelbeschaffung hat.
Planung – und mögliche Umsetzung der Berufsschule
Unser Ziel ist, für die Schüler und Schülerinnen nach der 9. Klasse eine Berufsausbildung zu ermöglichen – ähnlich der Lehre in der Schweiz. Dies ist ein äusserst spannendes Projekt mit vielen neuen Erfahrungen. Um eine Berufsschule aufzubauen sind wir angewiesen auf eine gute
Zusammenarbeit sowohl mit Regierungsvertretern wie auch mit Institutionen, die Expertise in diesem Gebiet haben. Seit Anfang 2022 arbeiten wir daran, uns mit den richtigen Personen und Institutionen zu vernetzen und eine mögliche Zusammenarbeit zu entwickeln. Erstes Angebot im Curriculum soll „Hospitality“ sein, also eine Ausbildung im Hotel- und Gastgewerbe. Das Zambia Institute of Tourism ist für das Thema verantwortlich und hat sich für unsere Idee einer Berufsschule im Sambischen Norden begeistert. Gelerntes Personal in diesem Bereich ist absolute Mangelware. Die meisten Angestellten lernen es in den vielen Betrieben ‚on the job’, ohne jegliches Grundwissen. Eine Berufsschule im Norden wäre ein grosser Gewinn für alle Beteiligten inklusive zukünftige Arbeitgeber.
Die Zusammenarbeit mit dem Ministry of Education – das Sambische Pendant der Erziehungsdirektion –war zu Beginn sehr zäh. Nun hat die Region Muchinga, wo unsere Schule angesiedelt ist, einen neuen PEO (Provincial Education Officer), Herr Felix Ngoma. Die Zusammenarbeit mit ihm gestaltet sich als äusserst fruchtbar, effektiv und effizient. Wir sind auf Hochtouren daran, für das Schuljahr 2023 eine erste Klasse einführen zu können, auch hier im Bewusstsein, dass wir dafür noch die nötigen Mittel besorgen müssen. Die Motivation ist hoch!



