Red Rhino

Geschichte

Umweltschutz und Ausbildung – Ein ganzheitlicher Ansatz für die Zukunft

Das Red Rhino Projekt verbindet als eines der wenigen Unterstützungsprogramme in Afrika Umweltschutz und Ausbildung und setzt auf einen integrativen Ansatz, der sowohl den Schutz der Natur als auch die Förderung der lokalen Bevölkerung in den Vordergrund stellt.

Gegründet wurde der Verein Red Rhino Society Schweiz im Jahr 2014 von Nathaly Wagner und Günter Glöggler Wagner. Seit 2022 ergänzt der Red Rhino Trust Sambia das Projekt, um es unabhängig und nachhaltig zu gestalten und Sambier in das Management zu integrieren.

Nathaly und Günter Glöggler Wagner leben seit 2014 in Sambia. Auf ihren Reisen durch das südliche Afrika, insbesondere in Sambia, erkannten sie den dringenden Bedarf, die unter starkem Druck stehenden Waldgebiete zu schützen. Sambia gehört zu den Ländern mit der höchsten Abholzungsrate der Welt, was gravierende Auswirkungen auf das Klima und die Tierwelt hat. (Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des BMZ: Zambia – Umwelt und Natur).

Eine weitere Erkenntnis war, dass von außen kommende, vorgeschriebene Naturschutzmaßnahmen ohne das notwendige Hintergrundwissen der lokalen Bevölkerung häufig wenig Akzeptanz finden. Aus diesem Grund setzt Red Rhino auf eine Verknüpfung von Umweltschutz und Bildung, um eine nachhaltige Veränderung vor Ort zu bewirken.

Ein dringender Handlungsbedarf

Der Beginn eines neuen Bildungsprojekts

Um dieses Problem lokal anzugehen, wurde die Red Rhino Secondary School im Lavushi Manda District, im Chiefdom Mpumba, ins Leben gerufen. Diese Region ist nicht nur landschaftlich atemberaubend, sondern liegt auch im Zentrum eines der letzten großen, noch intakten Waldgebiete Afrikas. Leider ist auch hier die Abholzung des Waldes eine zunehmende Bedrohung. Deshalb ist das Gebiet seit der Gründung des Projekts 2014 verstärkt in den Fokus internationaler Hilfsorganisationen gerückt.

Die Schule wurde in Zusammenarbeit mit Chief Mpumba, der Parent Teacher Association und der lokalen Regierung als Private Public Partnership (PPP) etabliert. Trotzdem funktioniert die Schule weitgehend unabhängig.

Im Vordergrund der Projektidee stand der Bau einer neuen Primarschule oder einer neuen Sekundarschule. Obwohl es in Sambia immer noch zu wenig Primarschulen gibt, sprachen die Ergebnisse der Analyse aus folgenden Gründen für den Bau einer Sekundarschule:

  1. Es gab nur zwei Sekundarschulen im Distrikt.
  2. Die Qualität der Sekundarschulen war zweifelhaft.
  3. Der Primarschulabschluss reicht für junge SambianerInnen nicht aus, um einen Job zu finden.
  4. Die Eltern haben nicht genug Geld, um ihre Kinder zur Schule nach Lusaka zu schicken.

Nach Gesprächen mit Fred Mbulwe, dem Manager des Lavushi Manda Nationalparks, der Elternvereinigung der Makanaulo Primarschule, dem Dorfvorsteher Spoon und dem Chief Mpumba beschloss der Vorstand den Bau einer Sekundarschule. Zu diesem Zweck übergab Chief Mpumba der Red Rhino Society das Grundstück für den Bau der Schule.

Der erste Spatenstich fand am 30. Mai 2016 im Beisein der Dorfbewohner, der Distriktverwaltung und Chief Mpumba statt. Der Chief hielt eine flammende Rede und unterstützte uns in allen Belangen. Begonnen wurde mit dem Bau von zwei Klassenzimmern mit Nebenräumen und separaten Toiletten sowie zwei Lehrerhäusern.

Der Start und Baubeginn der Red Rhino Secondary School

Erfolge und Ausblick

Die Red Rhino Secondary School ist heute die erfolgreichste und schnellst wachsende Schule im Distrikt. Etwa 200 Schülerinnen und Schüler besuchen zurzeit die Schule, die mit einem Block aus 4 Klassenzimmern und 3 Lehrerzimmern, zwei Schlafsälen für 56 Schülerinnen und einem Schlafsaal für 28 Schüler, sowie einem Gemeinschaftsraum mit Küche ausgestattet ist. Kleinprojekte wie Fisch- und Hasenzucht sowie ein Ernährungsprogramm ergänzen das Angebot und sorgen dafür, dass auch praktische Fähigkeiten vermittelt werden.

Dennoch ist die Schule mittlerweile so überfüllt, dass eine Vergrößerung unerlässlich ist und eine Erweiterung bis zum 12. Schuljahr ansteht, um die Nachfrage zu decken und die Bildungsqualität zu sichern.

Ein zukunftsweisendes Ziel ist es, zusätzlich eine Berufsschule anzugliedern. Das in der Schweiz sehr erfolgreiche duale Bildungssystem könnte in Sambia als Modell dienen und den Jugendlichen nicht nur eine fundierte Schulbildung, sondern auch eine praxisorientierte Berufsausbildung bieten – vor allem im Bereich des Umweltschutzes und des nachhaltigen Tourismus. Wir sind überzeugt, dass dies den Schülerinnen und Schülern nach dem Schulabschluss echte Jobchancen eröffnet und die Region langfristig unterstützt.

Durch die zunehmende Vernetzung mit anderen NGOs, Unternehmen und Institutionen möchten wir den Verknüpfungspunkt zwischen Ausbildung, Umweltschutz und Beschäftigungsmöglichkeiten weiter ausbauen. Dies könnte nicht nur den direkten Zugang zu Arbeitsplätzen schaffen, sondern auch die Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise fördern, die im Einklang mit den natürlichen Ressourcen der Region steht.

Die Red Rhino Society Schweiz verfolgt das langfristige Ziel, eine ganzheitliche Lösung für den Umweltschutz und die Ausbildung der nächsten Generation in Sambia anzubieten. Gemeinsam mit unseren Partnern, Unterstützern und der lokalen Bevölkerung möchten wir einen nachhaltigen Wandel schaffen, der den Schutz der Natur und die Förderung der Jugend in den Mittelpunkt stellt.

Setzen Sie sich mit uns für eine bessere Zukunft ein – für den Schutz des Waldes und die Förderung der Bildung in Sambia!

Partnerschaften und Perspektiven